Personalführung; Schmutz und Täuschung
Bei bei der Jugendhilfestelle des Landkreises hatten sich einige Eltern gemeldet und einen Haufen von unbewiesenen und wirren Anschuldigungen gegen die Kindertagesstätte hinterlassen. Die Jugendhilfestelle machte sich diese ungeprüft flugs zu eigen und mischte sich in die Details des gemeindlichen Kindergartens ein. Bei näherer Prüfung stellte sich aber schon nach wenigen Tagen heraus, an den Vorwürfen war nichts dran. Die beschwerdeführenden Eltern hatten ihre Kinder schon lange nicht mehr in der Kita. Wegen fehlender Beitragszahlung waren sie ausgeschlossen worden. Die Beschwerdebriefe wollte der Kreis nicht aushändigen.
Besonders ärgerlich an dem Auftritt der Jugendhilfestelle (Frau Krüger-Johns) war, dass sie die Vorwürfe zum Anlass nahm, eine bewährte und kostengünstige Lösung im Dassendorfer Kindergarten abzuschaffen. Die Kita-Leiterin nimmt ergänzend zu ihrer Führungsaufgabe auch Betreuungsaufgaben in der Gruppe für Integrationskinder wahr. Das bedeutet für Eltern, Gemeinde und Kreis jährlich eine Kostenentlastung um 56.000 €. Der Landrat klagt über schicksalhaft leere Kassen. Damit er weiß, was seine Leute im Lande so anrichten, hat die CDU-Fraktion eine Dienstaufsichtsbeschwerde an den Landrat gerichtet. Sie können diese hier nachlesen. Die leitende Verwaltungsbeamte des Amtes Hohe Elbgeest, Frau Mirow, reagierte prompt und sehr nüchtern auf das ungewöhnliche Vorgehen der Jugendhilfestelle. Sie besann sich auf die kommunale Eigenständigkeit und das geordnete Verwaltungsverfahren. Sie teilte der Jugendhilfestelle lapidar mit, die Gemeinde werde sich um die Qualität der Kita selbst kümmern.
Anders Bürgermeisterin Martina Falkenberg.
Sie machte aus den Behauptungen der Jugendhilfestelle eine große Nummer. Statt der Kita-Leiterin für ihr außergewöhnliches Engagement dankbar zu sein, faselte Frau Falkenberg in internen Schriftstücken von grundsätzlichen Änderungen im Personaleinsatz. Dazu musste auch der Vorwurf herhalten, dass in der Kita unter den Mitarbeitern Mobbing herrsche. Dem Personalrat war davon allerdings nichts bekannt. Statt zunächst mit ihm zu sprechen, verlangte Frau Falkenberg einen Antimobbing-Einsatz durch einen externen Berater. Eine Mobbing-Agentur wurde eingeschaltet. Das Ergebnis sollte die Mobber disziplinieren. Die zuständige Mitarbeiterin des Amtes könnte in Schulungskursen für Mitarbeiteroutplacement gewesen sein. Das Ziel dieser Maßnahme beschreibt diese Mitarbeiterin (s.Kasten).
Man hätte geglaubt, dass solche Absichten schon an der Schamgrenze des gesunden Menschenverstandes ihr Ende finden würden. Frau Falkenberg fand das aber gut und bedankte sich sogar für den Vorschlag. Wir haben einen erfahrenen Arbeitsrechtler befragt. Dessen eindeutige Auskunft ist: Eine solche Verfahrensweise ist eine Täuschung der Mitarbeiter durch den Arbeitgeber und arbeitsrechtlich irrelevant. Wir wollten, dass sich die Gemeindevertretung am 8.Mai 2012 ganz offiziell von solchen Täuschungen distanziert. Das gefiel SPD und GUD nicht. Der Punkt wurde durch Geschäftsordnungsbeschluss abgesetzt. Eine mit Konfliktsituationen im Personal erfahrene Beraterin meint zu dem Geschehen. "Die eigentliche Ursache für die Schwierigkeiten in der Kita ist eine in Personalführung unerfahrene und leider auch unbelehrbare Bürgermeisterin. Ich kann nicht verstehen, dass die Dassendorfer eine solche Person in Führungsfunktion gewählt haben."