Ruhiges Wohnen am Falkenring, aber wie lange?
Die Anwohner des Falkenring können wieder ruhiger wohnen können! Aber wie lange? Auf die Verlagerung des REWE-Marktes muss jetzt ein zweiter Schritt folgen.
Die dichte Bebauung am Sperberweg und Falkenring war eine bauleitplanerische Fehlleistung. Planungsgewinne standen im Vordergrund. Die Gemeinde finanzierte aus dem Profit den Multifunktionssaal. Die Neubürger mussten gemeindliche Investitionen bezahlen, die eigentlich von allen Steuerzahlern getragen werden müssten. Semmelhaack machte zusätzlich sein Geschäft. Die Bauleitplanung sollte nicht genutzt werden, um Neubürger mit Quasi-Eintrittsgeldern zu belasten. Die Folgen dieses Verständnisses von Bauleitplanung kann man nun sehen.
Die Anwohner des Falkenringes waren aber sogar doppelt belastet. Sie sahen sich dem Verkehr ausgesetzt, der sich aus der zentralen Gewerbeimmobilie ergibt. Besonders belastend waren die nächtlichen Versorgungsfahrzeuge, die mit umständlichen Manövern die viel zu kleine Rampe anfahren mussten.
Im Jahr 2002 weitete sich der Ärger aus, als auf dem Markt auch noch eine Mobilfunkantenne aufgebaut wurde. Die Antennen zogen den Ärger über die unbefriedigende Wohnsituation auf sich. Monatelang beschäftigte sich die Gemeindevertretung mit diesem Thema. Mittlerweile dürften alle eingesehen haben, die Antennen waren nicht das Problem. Das Problem war der Verkehr und die nächtliche Lastwagenanlieferung.
Die CDU hat im Jahre 2003 und 2004 Überlegungen angestellt, wie die Fehlplanung aus den 90er Jahren nachhaltig entschärft und gemildert werden könnte. Eine durchgreifende Lösung konnte nur durch eine Verlagerung des Marktes erreicht werden. Mittlerweile war es nämlich sogar dem REWE-Markt zu eng geworden.
Zunächst war das Innenministerium nicht bereit, geeignete Flächen für die Umsiedlung des Marktes zu eröffnen. Der Markt musste aber verkehrgünstig liegen. Schließlich konnte ein Sinneswandel der Landesplanung erreicht werden. Der Sinneswandel war aber nur halbherzig. Der Markt durfte verlagert werden, aber der Getränkemarkt sollte bleiben.
Dennoch hat die CDU 2006 die neuen Möglichkeiten aufgegriffen. Es schien total unwahrscheinlich, dass die Landesplanung die Verlagerung des Getränkemarktes auf Dauer blockieren würde. Die Erwartung bestätigte sich schon nach kurzer Zeit. Als die CDU 2004 plante, die Probleme von Grund auf zu beheben, rechneten wir schon mit einem längeren Zeitraum. Dass es bis heute dauern würde, das war allerdings zu befürchten, als nach der Kommunalwahl 2008 Wahl die Sache in andere Hände gelangte.
Endlich wird in diesen Tagen der Getränkemarkt verlagert. Die beabsichtigte Entflechtung ist insoweit abgeschlossen. Aber ist das eine Lösung auf Dauer?
Die Entflechtung hat nur dann Sinn gehabt, wenn neue Nutzungen des Marktes zukünftig so geregelt werden, dass die alten Missstände nicht wieder eintreten. Es wurden dazu Vorschläge gemacht, die aber leider kein Gehör finden. Unter anderem hätte das Amt die Räumlichkeiten nutzen können. Statt dessen wurde noch kürzlich für mehr als 400.000 € im Amt das Dach ausgebaut. Den Straßenring könnte man schließen, eine überdachte Zuwegung vom Amt zum Markt erstellen. Fenster in die Flächen des Marktes setzen. Ein Großraumbüro für kundschaftintensive Aufgaben ließe sich gut unterbingen. Für das Kfz des Amtes könnte eine Garage geschaffen werden, etc. Solche Vorschläge blieben aber leider bisher unbeachtet.
Wenn die Gemeinde die Dinge einfach laufen lässt, dann liegt es beim Eigentümer des Gebäudes, welche Nutzung zukünftig erfolgt. Der Bebauungsplan gibt dafür vieles her. Schlimmstenfalls ist dann nur eine kurze Zeit Ruhe und alle Bemühungen waren umsonst.
SPD und GuD verfolgen stattdessen eine Bebauung auf den Wiesen in westlicher Richtung. 60 neue Häuser sollen gebaut werden. Das wird sich in den Immobilienpreisen niederschlagen. Warum? Wieder sollen Investoren glücklich werden. Die heißen diesmal nur nicht Semmelhaack, sondern anders.