Seniorenwohnanlage;
Lediglich ein Alibi für Wohnbauinvestoren?
Peter Martens
Als direkt Beteiligter möchte ich zu dem Artikel"Wo möchten Sie im Alter wohnen?" von Frau Bürgermeisterin Martina Falkenberg in "aktuell" vom September Stellung nehmen:
In dem Artikel schreibt Frau Falkenberg, dass "viele Dassendorfer sich seit langem eine Seniorenwohnanlage mit betreuten, banierefreien Wohnungen, in denen bei Bedarf Pflegeleistungen in Anspruch genommen werden können, wünschen." Meiner Kenntnis nach existieren keine belastbaren Zahlen, ob in Dassendorf überhaupt ein Bedarf für eine derartige Seniorenwohnanlage besteht. Meiner Meinung nach geht es bei diesem Projekt nämlich hauptsächlich um das Baugebiet, das zusätzlich zu der geplanten Seniorenwohnanlage entstehen soll. Die Seniorenwohnanlage ist meiner Meinung nach nur der Türöffner für dieses potentielle Neubaugebiet.
Jeder, der die ins Auge gefasste Fläche nördlich der B 207 in Verlängerung des Bebauungsplans 18 kennt, wird zugeben müssen, dass sie ökologisch ausgesprochen wertvoll ist. Wir haben in Dassendorf kaum ökologisch ähnlich wertvolle Flächen. Das Gebiet ist von mehreren Knicks durchzogen. Auf einem kleinen Teil der Fläche weiden die letzten 8 Dassendorfer Rinder (Galloway-Rinder), die übrigens mir gehören und eine weitere Fläche wird als Pferdeweide genutzt Es ist unschwer zu erkennen, dass in diesem Bereich zum Beispiel auch Bussard, Fledermäuse, Rebhühner, Fasane, Ringelnattern, diverse Frösche und sicher noch weitere Wildtiere zuhause sind. Ein größerer Teil der Gesamtfläche wird seit längerer Zeit überhaupt nicht mehr andwirtschaftlich genutzt und es entwickelt sich dementsprechend (insbesondere auf den feuchteren Flächen) ein natürlicher Bewachs. Ergänzend möchte ich noch anmerken, dass bisher noch nicht alle der verschiedenen Grundstücksbesitzer der Fläche des potentiellen Baugebietes von dem Investor oder auch der Bürgermeisterin angesprochen und entsprechend infbrtniert worden sind.
Wenn unbedingt eine Seniorenwohnanlage in Dassendorf gebaut werden soll, gibt es andere Flächen, die leichter zu erschließen und ökologisch weniger wertvoll sind. Ich denke dabei beispielsweise an die Fläche östlich der Katenkoppel oder an den südlichen Teil der Fläche zwischen Rehkam und Schlangenweg.
Peter Martens (Bürgerliches Mitglied im Bauausschuss)