GuD sucht neue Position in 180-grad-Kehrtwende
Die GuD hat in einer Annoce in AWD Aktuell um Verständnis dafür geworben, dass sie ihre Wahlversprechen nicht einhält. Fragwürdige Argumente sollen bei der 180-grad-Wende helfen. In Wirklichkeit sind die Hintergründe ganz anders. Lesen Sie unsere Stellungnahme zu dieser Annonce.
Seit Jahren wird darüber diskutiert, dass eine Seniorenwohnanlage in Dassendorf eine gute Sache sein könnte. Schöne Wohnungen mit Pflegeleistungen für wenig Miete und wenig Geld, das dürfte aber eine unerfüllbare Hoffnung bleiben. Mögliche Investoren werden auch an Senioren nichts zu verschenken haben. Dennoch gibt es für solche Objekte in Dassendorf und in den Nachbargemeinden Bedarf. Deshalb sollte die Gemeinde einem privaten Investor durchaus helfen, eine solche Anlage an geeigneter Stelle zu bauen. Seniorenwohnanlagen sind Baukörper erheblicher Größe, weshalb der Standort gut überlegt sein sollte.
Hals über Kopf hat sich nun die SPD/GuD Koalition einem Bauprojekt von Kreissparkasse und Andreas Buhk verschrieben, das ca. 60 neue Wohnhäuser und ein Seniorenwohnheim beinhaltet. Dazu will man die Wiesen nördlich der B207 bebauen. Insgesamt ca. 50.000 qm. Das Gebiet soll allein von der B207 erschlossen werden Eine Zufahrt ins restliche Gemeindegebiet soll nicht geschaffen werden.
Für ein Seniorenwohnheim gibt es in Dassendorf mehrere gute Standorte. Ca. 4000 qm würden ausreichen. Das Bauvorhaben der SPD/GuD umfasst aber das zehnfache. Schade um die Wiesen, schade um das Landschaftsbild. Da hilft es auch nicht, wenn als Trostpflaster Biotope geschaffen werden. Aus der Veröffentlichung von Dr.Baumann im letzten Heft lässt sich schließen, dass er die wenigen in seiner Wählergemeinschaft verbliebenen Anhänger überzeugen will, dass sie die rasante Kehrtwende in der Neubaupolitik mitmachen. Das ist ihm bisher offensichtlich nur zum Teil gelungen. Die GuD hatte sich nämlich vor der Wahl verpflichtet, "keine überflüssigen Neubaugebiete" zu befürworten. Gemeindevertreter Dr.Sakmann hatte jedenfalls von der unglaubwürdigen Baupolitik der GuD die Nase voll und trat der CDU-Fraktion bei. Nach GuD-Manier versucht Herr Dr. Baumann nun Herrn Dr. Sakmann als Konvertit zu stigmatisieren. Als ob es um religiöse Überzeugungen ginge! Aber wenn schon, dann ist die GuD selbst konvertiert und dabei wohl ins Schleudern gekommen.
Auch ein weiterer GuD-Gemeindevertreter (Dr.Janke) ist dem Bauprojekt nicht gut gesonnen. Er hat bereits früher heftig gegen ähnliche Absichten gesprochen. Ob er dabei bleibt? Die Mehrheit könnte dadurch auf die Stimme von Herrn Weber (GuD) schrumpfen. Die Kreissparkasse musste daher schon Überzeugungsarbeit bei Herrn Weber leisten.
Warum eine Seniorenwohnanlage eine Folgebebauung von ca. 60 Häusern (Planung B207 )mit sich bringen muss, bleibt unerfindlich. Statt 50.000 qm naturbelassene Wiesen voll zu bauen, könnte man die Seniorenwohnanlage für sich genommen z.B. auch auf dem Grundstück Dorfstr.3, auf dem Eckgrundstück Bornweg/ Mühlenweg oder am Ende des Spessartweges (am Heizkraftwerk) bauen. Beim letzten wäre sogar die Nähe zu Arzt und Apotheke gegeben. Warum nicht dort? Warum nicht an der Dorfstr.? Dort würde sich ein Bauvorhaben auch ohne zusätzliche Baugrundstücke rechnen. Für das sehr ansprechende Projekt Dorfstr.3 gibt es sogar einen Investor! Die GuD habe sich "nolens, volens" mit den Forderungen der Investoren nach einem Neubaugebiet abfinden müssen; heißt es. Warum eigentlich?
Herr Dr. Baumann bleibt die Antwort auf diese einfache Frage schuldig. Dabei liegt die Wahrheit auf der Hand: Weil es vorrangig um möglichst viele Wohnbaugrundstücke und nur am Rande um die Seniorenwohnanlage geht. Bei Wohnbaugrundstücke entstehen bekanntlich erheblich Planungsgewinne und diese wollen die Investoren abschöpfen.
Der Leser konnte dem Artikel von Dr. Baumann (der als Annonce! erschien) entnehmen, dass die GuD in dieser Frage nur noch aus Einzelmeinungen besteht. Die Ursache dieses Zerfalls, ist Ergebnis eines unheilvollen Trends in der Baupolitik der GuD/SPD Koalition. Dieser Trend kam mit Herrn Janssen (GuD) auf. Er wurde von der GuD nach der Kommunalwahl als “sachkundiger” Bürger in den Planungsausschuss gebracht. Gegen alle GuD-Bekenntnisse zu Transparenz, Bürgerbeteiligung und Naturerhalt betreibt er dort eine Politik der maßlosen Bauwut. Mit von der Partie sind wie schon in früheren Jahren Planungsausschussvorsitzender Straßburg und Architekt Johannsen. Von Herrn Straßburg war zu hören, dass "Grundstücke über 1000 qm sittenwidrig"sind. Anders als in den Nachbargemeinden geht es mit Erschließung und Verkauf der Gewerbeflächen nicht voran. Stattdessen tritt man ein Bauprojekt nach dem anderen los. Planer ist meistens das Büro ... Der Leser ahnt es. So ist es auch für das Neubaugebiet "nördlich B207".
Angesichts der demografischen Entwicklung warnt Herr Birgel (Stadtplanung Kreis Herzogtum Lauenburg) vor der Schaffung von Neubaugebieten, wenn kein besonderer Siedlungsdruck besteht. Er plädiert für eine maßvolle Nachverdichtung. Günstiger Wohnraum für junge Familien ließe sich auch durch die Sanierung von Häusern aus den 50er und 60er Jahren des vergangenen Jahrhunderts erreichen. Durch das Neubaugebiet wird ein Überangebot an Häusern entstehen. Bei sinkender Bevölkerungszahl wird sich dieses Überangebot wertmindernd auf die vorhandenen Häuser auswirken. Die Hausbesitzer zahlen den Preis der Bauwut. Der Profit der Interessenten wird so auf die Allgemeinheit umgelegt. Als Kollateralschaden bleibt ein Stück Natur auf der Strecke.
Die Dassendorfer CDU hält von dieser Bauwut nichts. Wir wollen eine planvolle Entwicklung Dassendorfs, mit Augenmaß und wirtschaftlicher Vernunft.